Lending
Beim Lending werden Kryptowährungen an eine weitere Partei gegen Zinsen verliehen. Es handelt sich hier um ein Krypto-Kreditgeschäft.
Was ist Lending?
Lending ist die digitale Alternative zum Kreditgeschäft der Bankenwelt. Jeder hat die Möglichkeit seine Kryptowährung gegen Zinsen zu verleihen. Der Kredit wird auf eigenen Plattformen vermittelt und anhand eines Smart Contracts sicher und transparent in einer Blockchain festgehalten. Kreditnehmer hinterlegen als Kollateral (Kreditabsicherung) eine andere Kryptowährung, welche nach Rückzahlung des Kredites wieder freigegeben wird.
Die Zinsen und damit die mögliche Rendite liegt bei etwa 2% – 10% pro Jahr. Lending ist vergleichsweise einfach zu verstehen und deswegen vor allem für Einsteiger sehr gut geeignet. Deine Coins werden jedoch für den vereinbarten Zeitraum abgegeben und gesperrt. Du musst somit das Vertrauen haben, dass deine Vermögenswerte auch wieder zurückkommen.
Wie funktioniert Lending?
Lending kann ausschließlich über eigene Plattformen betrieben werden. Diese Plattformen sammeln die verliehenen Werte und geben es meist an große institutionelle Plattformen weiter.
Entscheidest du dich also eine deiner Kryptowährungen zu verleihen musst du auf eine der unter die aufgeführten Plattformen gehen. Dort kann man sich entschieden, welchen Coin man verleihen möchte. Das Angebot und die Nachfrage entscheiden über die Rendite. Da die meisten Kreditnehmer Stable Coins bevorzugen, ist die Rendite dieser meist am höchsten. Verleihst du beispielsweise USDT, bekommst du eine jährliche Rendite von bis zu 10%. Diese Zinsen werden meist im gleichen Coin ausgegeben, also ebenfalls USDT.
Wie ist die Leihgabe gesichert?
Für eine Antwort dazu, sehen wir uns zuerst das klassische Kreditgeschäft über Banken an, wie wir es bis heute kennen. Möchtest du dir einen Kredit nehmen, möchte die Bank eine Sicherheit von dir. Abhängig von der Höhe des Kredites reicht bei kleinen Beträgen ein Gehaltsnachweis und ein Blick in die Schufa. Bei höheren Summen wird jedoch ein Bürge oder häufig auch eine Immobilie als Sicherheit benötigt.
Absicherung durch Hinterlegung einer anderen Kryptowährung
Im Kryptobereich läuft eine solche Kreditvergabe ohne Anforderung von privaten Gegenständen oder Daten ab. Um trotzdem sichergehen zu können, dass der Kredit auch zurückgezahlt wird, wird hier eine andere Kryptowährung als Collateral angefordert. Dieser Beleihungswert nennt sich Loan-to-Value-Ratio (kurz: LTV) und liegt in den meisten Fällen etwa bei 50%. Das bedeutet, der Kreditnehmer hinterlegt Bitcoin im Wert von 10.000€ und erhält USDT im Wert von 5.000€ als Kredit.
Warum ist die Einlage so hoch?
Diese 5000€ müssen letztendlich wieder zurückbezahlt werden plus der angefallenen Zinsen. Da Kryptowährungen sehr volatil sind, kann es dazu kommen, dass der Preis des Collaterals während der Leihgabe fällt. Aus diesem Grund wird auch meist eine LTV von 50% vorgegeben. Fällt der Wert um 50% und erreicht den Wert des Kredites, wird die Position automatisch liquidiert. In diesem Fall würde der Hinterlegte Wert in Bitcoin verkauft werden und der Kreditgeber bekommt seine 5000 USDT wieder. Der Kreditnehmer hingegeben darf die 5000 USDT behalten, bekommt aber seinen Bitcoin nicht wieder zurück.
Warum wird sich Kryptowährung geliehen?
Die Kreditnehmer sind meist große institutionelle Investoren. Das digitale Geld wird sich meist ausgeliehen, um am Markt zu hebeln. Der Fachbegriff hierfür ist Leverage. Erfahrene Trader wetten auffallende Kurse (short) oder steigende Kurse (long). Durch das Hebelprinzip wird mit einem kleinen Einsatz und hohem Risiko das Endresultat um ein Vielfaches vergrößert oder verkleinert.
Nur ein kleiner Bruchteil des Lending geht an Privatpersonen. Diese Leichname ist oft steuerlich motiviert. Vor allem in Deutschland sind Gewinne aus Kryptowährungen ab einem Jahr Haltefrist steuerfrei. Sie möchten ihre Währung nicht verkaufen, sondern blocken sie und erhalten neues Kapital für Trading oder weitere Einsatzmöglichkeiten.
Was sollte ich beachten?
Lending ist der bisher besterprobte Bereich des Sektors DeFi. Trotzdem gibt es Risiken, über die wir dich gerne informieren möchten.
Verluste sind jederzeit Möglich
Kryptowährungen sind sehr volatil. Trotz Hinterlegung eines Collertaral wäre ein Teilverlust oder kompletter Verlust deiner Vermögenswerte jederzeit möglich. Das Risiko dafür ist verhältnismäßig gering, jedoch nicht ausgeschlossen.
Achte auf seriöse und erfahrene Plattformen
Zudem gibst du deine Vermögenswerte für einen gewissen Zeitraum an eine andere Stelle ab. Häufig hast du für diese Zeit keinen Zugriff oder Verwaltungsmöglichkeiten auf die Coins. Weitere Plattformen können immer das Risiko eines so genannten „Exit-Scams“ mit sich bringen. Wie schon häufig in den Medien berichtet, schließen hier die Plattformbetreiber die Projekte und verschwinden spurlos mit den Vermögenswerten der Kunden. Achte auf seriöse Projekte und informiere dich vorab gut über Hintergründe.
Lending Plattformen
Hierbei handelt es sich um keine Finanzberatung, ausschließlich um eine Vorstellung bekannter Lending Projekte. Wir haben die Projekte vorab ausführlich getestet und begutachtet, sind jedoch für die Sicherheit und Zuverlässigkeit dieser Projekte nicht verantwortlich. Aus diesem Grund bitten wir dich, eigenständig weitere Informationen einzuholen und nur Geld zu investieren, das auch verloren gehen kann.
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